Getötete Luise aus Freudenberg: So leben die Täterinnen heute

Die 12-jährige Luise aus Freudenberg wurde vor einem Jahr von ihren Mitschülerinnen getötet. So leben die Mädchen heute.

09.03.2024, 15:50 Uhr
Getötete Luise aus Freudenberg: So leben die Täterinnen heute
Luise Privat
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Auch noch ein ganzes Jahr nach der Horror-Tat gedenken in ganz Deutschland zahlreiche Menschen an die 12-jährige Luise F. aus Freudenberg. Sie wurde im vergangenen Jahr von ihren Mitschülerinnen auf brutale Weise getötet. Die Eltern des Mädchens verlangen nun sogar Schmerzensgeld von den beiden mutmaßlichen Täterinnen, die selbst noch minderjährig sind.

Vor knapp einem Jahr lockten die beiden Mädchen ihre Mitschülerin Luise in ein Waldstück, um sie dort zu töten. Über 74 Stichwunden wurden bei der Obduktion festgestellt. Bei der Tatwaffe soll es sich um ein kleines Messer gehandelt haben. Hintergrund war ein banaler Streit, für den sich die beiden Täterinnen rächen wollten.

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IMAGO / Rene Traut

Luise aus Freudenberg wurde vor einem Jahr von ihren Mitschülerinnen getötet

„Vor einem Jahr mussten wir erleben, dass das Böse in unser Leben getreten ist. Grundannahmen des Lebens, dass Kinder gut sind, wurden erschüttert. Wunden können heilen, aber Narben werden bleiben“, erklärte Pfarrer Thomas Ijewski. Auch der Vater einer Täterin äußerte sich kürzlich gegenüber der Presse und erklärte: “Unsere Tochter versucht, diese Gedanken an die Tat herauszukriegen, aus dem Kopf. Das gelingt ihr auch zum Glück. Es ist unsere menschliche Natur, dass wir mit der Zeit nicht nur an die schlechten Dinge denken. Wenn wir zusammen sind, dann ist unsere Tochter glücklich, dass wir zusammen sind.“

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Nicht nur die Familie von Luise erhält seelische Unterstützung, auch die Täterinnen sollen einen „Weg zurück in die Gesellschaft“ finden. Der Vater erklärte weiter, dass seine Tochter "nur" eine Mitschuld trägt, da sie nicht zugestochen habe, sondern Luise lediglich festhielt. „Die Mordgedanken hatte das andere Mädchen. Sie hat nun ein reines Gewissen. Sie hat die Ereignisse aufgearbeitet, dass sie nicht die Böse war dabei.“ Da die Täterinnen minderjährig gewesen sind, müssen sie nicht ins Gefängnis.

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Luises Eltern verlangen Schmerzensgeld

Eines der Mädchen wurde in einer Wohngruppe untergebracht und besucht die Schule seit zwei Wochen wieder. Die andere Täterin befindet sich momentan noch in der Psychiatrie, um die Ereignisse nach dem Mord an Luise aufzuarbeiten. Anschließend soll auch sie in einer Wohngruppe untergebracht werden. Nun wird es aber erstmal zu einem Zivilprozess kommen, in dem sich entscheiden wird, wie hoch das Schmerzensgeld ausfällt. Auch Minderjährige können in einem solchen Verfahren verurteilt werden.