Mädchen (12) monatelang missbraucht: 17 Jugendliche stehen unter Verdacht

In Wien soll ein 12-jähriges Mädchen über Monate von mehreren Teenagern sexuell missbraucht worden sein. Ganze 17 Jugendliche stehen unter Verdacht.

04.03.2024, 14:50 Uhr
Mädchen (12) monatelang missbraucht: 17 Jugendliche stehen unter Verdacht
Ajdin Kamber/Shutterstock
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In Wien ermittelt die Polizei momentan in einem weitreichenden Missbrauchsfall. Ein erst 12-jähriges Mädchen soll monatelang von einer Jugendbande erpresst, bedroht und sexuell missbraucht worden sein. Immer wieder habe man das Kind angeblich zum Sex gedrängt und die Taten sogar gefilmt. Ganze 17 Jugendliche stehen nun unter Verdacht, an dem Fall beteiligt zu sein. Einem 16-Jährigen wird zudem die Vergewaltigung des Mädchens vorgeworfen.

In den Fällen, in denen keine Gewalt im Spiel gewesen ist, handelt es sich um schweren sexuellen Missbrauch einer Unmündigen. Die mutmaßlichen Taten sollen zwischen Februar und Juni 2023 stattgefunden haben. Insgesamt 13 Jugendliche hat die Polizei bereits verhaftet und vernommen. Die anderen Verdächtigen konnten entweder nicht ausfindig gemacht werden oder sie sind noch strafunmündig. Die Mutter dies Kindes hatte bereits im Oktober 2023 Anzeige bei der Polizei erstattet. 

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Mädchen aus Wien erhebt schwere Anschuldigungen

Der sexuelle Missbrauch und die Vergewaltigung sollen in Parks, Treppenhäusern, Toiletten und Garagen stattgefunden haben. Die Täter mieteten angeblich sogar zeitweise ein Hotelzimmer an, um das Mädchen dort zum Sex zu drängen und sie erneut dabei zu filmen. Da sich fast alle Verdächtigen vorerst wieder auf freiem Fuß befinden, fürchtet das Mädchen nun Rache. „Die Freilassung der Verdächtigen ist eine Verhöhnung ihres Leids", sagte ein Verwandter der heute 13-Jährigen gegenüber der Presse.

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Die Tatverdächtigen sind zwischen 14 und 18 Jahre alt. Zwei von ihnen sind allerdings selbst noch Kinder. Sie seien aufgrund von Gewalt- und Eigentumsdelikten polizeibekannt. Das Mädchen soll von ihrem Freund unter Druck gesetzt und anschließend an seine Freunde weitergereicht worden sein. Es handelte sich jedoch, entgegen einiger Berichte, nicht um eine Gruppenvergewaltigung. Die Verdächtigen behaupten allerdings, dass die damals 12-Jährige gelogen und behauptet habe, dass sie bereits 14 Jahre alt sei. 

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Verdächtige weisen Vorwürfe von sich

Zudem erklärte der Anwalt, der Sex habe „ohne Zwang“ stattgefunden. Demnach werden die Anschuldigungen bisher zurückgewiesen. „So etwas wäre mit meinem Glauben gar nicht vereinbar. Ich schäme mich, dass ich mich nicht versichert habe, ob sie wirklich schon 14 ist. Sie sieht aus wie 15 oder 16“, soll einer der Verdächtigen ausgesagt haben. Zudem behauptet er, dass ihn das Mädchen selbst angeschrieben habe. Zur Aufklärung überließ er der Polizei freiwillig sein Smartphone. Momentan kümmert sich das Wiener Opferschutzzentrum um die Schülerin, dessen Identität geschützt werden soll.