Debatte entfacht: Ist es obszön, wenn Frauen in der Öffentlichkeit Eis essen?

Ein Kolumnist kassiert einen heftigen Shitstorm im Netz.

21.07.2023, 15:38 Uhr
Debatte entfacht: Ist es obszön, wenn Frauen in der Öffentlichkeit Eis essen?
CarlosBarquero/Shutterstock
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Es ist Sommer und die Eisdielen sind voll. Überall sieht man Menschen, die sich die süße Erfrischung gönnen. Tatsächlich hat genau das nun eine heftige Debatte ausgelöst. Ursache für die überraschende Diskussion ist der Beitrag eines Kolumnisten in der Süddeutschen Zeitung, der von einem Ausflug mit seinem Freund erzählt.

Die beiden waren in München unterwegs und nahmen auf einer Parkbank Platz. Von dort aus beobachteten sie die Leute. Einige Frauen schleckten genüsslich ihr Eis und der Begleiter des Kolumnisten begann nervös zu werden. Denn in seiner Heimat Syrien sei es unüblich oder sogar obszön, wenn eine Frau in der Öffentlichkeit Eis isst. „In vielen konservativen Gesellschaften, dazu zählt Syrien in gewissem Sinn definitiv, wird – speziell von Frauen – erwartet, dass sie in der Öffentlichkeit eine zurückhaltende und respektvolle Haltung zeigen“, schreibt der Journalist.

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Kolumnist kassiert Shitstorm

Dass eine so normale Angelegenheit zum Thema gemacht wurde, verwunderte gleich die ganze Community. Im Netz ließen die Leser ihrer Meinung freien Lauf und kritisierten den Autor ausgiebig. „In der SZ finden Mohamed und Ibrahim, dass eisleckende deutsche Frauen obszön sind. Ist leider keine Satire, obwohl ich verzweifelt den Hinweis darauf gesucht habe“, schreibt ein User. „Wenn Männer völlig normale Alltagshandlungen sexualisieren, dann sollten sie den Blick senken und das Haus nicht mehr verlassen“, heißt es weiter.

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In der Kolumne wurden zudem Vergleiche gezogen, wie beispielsweise das Essen einer Karotte oder einer Banane in der Öffentlichkeit. Dass hier völlig normale Handlungen von Frauen sofort mit Sex in Verbindung gebracht werden, stößt den Lesern übel auf. Zudem wird gefragt, weshalb man diesen Aussagen eine Bühne gibt. Bisher reagierte die Süddeutsche Zeitung noch nicht auf den Shitstorm

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