Depressionen: Forscher entdecken neue Ursache für die Erkrankung

Millionen Menschen leiden unter Depressionen. Im Rahmen neuer Untersuchungen haben Forscher nun eine mögliche Ursache für die Erkrankung entdeckt.

13.02.2024, 09:50 Uhr
Depressionen: Forscher entdecken neue Ursache für die Erkrankung
fizkes/Shutterstock
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Immer mehr Menschen erkranken an Depressionen. Die Psyche wird im Alltag oft schwer belastet. Ob bei der Arbeit oder in der Partnerschaft, viele Menschen fühlen sich in der modernen Welt oft immer unwohler, isolieren sich oder stehen unter einem enormen Druck. Das hängt auch häufig mit dem in den sozialen Medien suggerierten Idealbild zusammen. 

Depressionen bedeuten aber nicht nur, dass man niedergeschlagen ist. Es handelt sich um eine enorme innere Leere, die mit Selbstzweifeln und einer meist unüberwindbaren Blockade einher geht. Zahlreiche Patienten geben an, sich wie versteinert zu fühlen und geben alle Dinge, die sie zuvor gern getan haben, von heut auf morgen auf. 

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Alejandro J. Vivas/Shutterstock

Entzündungen spielen entscheidende Rolle bei Depressionen

Allein in Deutschland sind über 8,2 Millionen Einwohner an Depressionen erkrankt. Forscher haben sich intensiver mit dem Thema auseinandergesetzt, und erfahren, dass sogenannte „Zombie-Zellen“ und Entzündungen bei der Entstehung der Erkrankung eine entscheidende Rolle spielen. Bisher ging man davon aus, dass ein Mangel an den Botenstoffen Serotonin und Noradrenalin für die Entstehung einer Depression verantwortlich ist. Deshalb behandelt man die Erkrankung mit Antidepressiva. Stefan Gold, Leiter der Neubiopsychiatrie an der Berliner Universitätsklinik Charité, erklärte kürzlich jedoch, dass Botenstoffe, die Entzündungen auslösen, eine ebenso große Rolle spielen können.

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Einerseits habe es die Natur so eingerichtet, dass man sich während beispielsweise grippalen Infekten sozial zurückzieht und andererseits verweist der Mediziner auf die bereits erwähnten „Zombie Zellen“, die an verschiedenen Erkrankungen beteiligt sind. Die Entzündungen, die während eines Infektes entstehen, können demnach einen entscheidenden Effekt auf eine Depression haben. „Menschen mit chronischen körperlichen Erkrankungen haben ein drei- bis fünffach erhöhtes Risiko für Depressionen; zum Teil liegt das Risiko, mit der Zeit eine Depression zu entwickeln, bei bis zu 50 Prozent“, erklärt Gold weiter.

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"Zombie-Zellen" wirken sich auch auf die psychische Gesundheit aus

Patienten, die unter Bluthochdruck leiden, sind besonders gefährdet. Hier spielen nicht nur Entzündungsprozesse eine Rolle, sondern auch eine Schädigung der Hirnstruktur. Im Zusammenhang mit den Zombie-Zellen, die ebenfalls entzündliche Prozesse befeuern, wurde ein Versuch mit Mäusen gemacht. Nachdem man diese Zellen eliminierte, verschwand auch die Depression bei den Tieren. Den neuen Untersuchungen zufolge haben Depressionen also häufig auch körperliche Ursachen, die in einem erheblichen Maße zur Entstehung beitragen können.