Sternen-Amoklauf: Studie zeigt, wie ein Stern die Erde auslöschen könnte

Für viele Menschen ist es eine Horror-Vorstellung, doch Wissenschaftler müssen sich mit dem Thema beschäftigen. So haben sie eine Studie erstellt, die die verheerenden Auswirkungen zeigt, was passiert, wenn ein Stern mit der Erde kollidiert.

07.12.2023, 13:30 Uhr
Sternen-Amoklauf: Studie zeigt, wie ein Stern die Erde auslöschen könnte
Symbolbild © istockphoto/RomoloTavani
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Wenn es zu einem Sternen-Amoklauf kommt Die faszinierende Welt der Astronomie birgt nicht nur Schönheit, sondern auch potenzielle Gefahren. So zeigt sich jetzt, welch verheerendes Ausmaß droht, wenn ein Stern mit der Erde zusammenprallt. Dabei könnten die Folgen für unseren Planeten äußerst weitreichend sein. Die Rede ist sogar davon, dass die Erde ausgelöscht werden könnte. Eine kürzlich veröffentlichte Studie in der Fachzeitschrift Monthly Notices of the Royal Astronomical Society wirft einen Blick auf die hypothetische Situation eines abtrünnigen Sterns, der sich unserem Sonnensystem nähert. Obwohl die Wahrscheinlichkeit eines solchen Ereignisses gering ist, könnten die Auswirkungen dramatisch sein. Schwerkrafttanz im Kosmos: Wenn Sterne ihre Bindungen brechen Sterne sind normalerweise durch die Schwerkraft an ihre Galaxien gebunden. Doch nähert sich ein Stern zu sehr einem Schwarzen Loch, können diese unsichtbaren Fesseln brechen. Die Energie, die dabei freigesetzt wird, katapultiert den Stern als abtrünnigen Stern ins weite All. Während die Chancen eines solchen stellaren Eindringlings in die Nähe der Erde minimal sind, sind sie nicht null. Die Forscher der Studie haben sich gefragt, was passieren würde, wenn sich ein abtrünniger Stern unserer Sonne auf weniger als 100 Astronomische Einheiten (AE) nähern würde. Die Erde, die ihr Gleichgewicht dank der starken Schwerkraft der Sonne aufrechterhält, könnte in ein völlig neues Gravitationsparadigma geraten. Ein geringfügiges Annähern an die Sonne könnte bereits das Gleichgewicht stören, das das Wasser auf der Erdoberfläche hält. Planetare Umlaufbahnen: Der Einfluss vorbeiziehender Sterne Die Autoren der Studie erklären, dass vorbeiziehende Sterne einen konsistenten Einfluss auf die Umlaufbahnen der Planeten haben können. Selbst eine minimale Veränderung der Erdbahn könnte empfindliche Gleichgewichte stören. Die Wahrscheinlichkeit, dass die Erde in den nächsten Milliarden Jahren auf einen abtrünnigen Stern trifft, liegt bei etwa 1 Prozent. Zwar ist die Wahrscheinlichkeit gering, aber sie ist nicht zu vernachlässigen, wenn man die riesige Ausdehnung unserer Galaxie berücksichtigt. Um die möglichen Konsequenzen zu ermitteln, führten die Wissenschaftler 12.000 Simulationen durch. Erstaunlicherweise ergab sich, dass bei einem Vorbeiflug eines Sterns innerhalb von 100 AE an der Sonne über 95 Prozent Wahrscheinlichkeit besteht, dass alle Planeten unseres Sonnensystems überleben. Dennoch könnten die Umlaufbahnen erheblich gestört werden, was Kollisionen zwischen Planeten oder sogar mit der Sonne selbst zur Folge haben könnte. Das bedeutet also, dass wenn der Stern die Erde nicht trifft, sie dennoch durch seine Anwesenheit und seinen Vorbeiflug, aufgrund der daraus resultierenden Folgen, zerstört werden könnte. Vom Sonnensystem entführt: Eine beunruhigende Perspektive Ein weiteres düsteres Szenario zeichnet sich ab: Die Schwerkraft des vorbeiziehenden Sterns könnte die Erde "entführen". Die Konsequenz wäre die Vernichtung unseres Sonnensystems. Die Erde würde aus der Anziehung der Sonne gerissen, und das Gleichgewicht würde so stark gestört, dass sechs der übrigen Planeten in die Sonne stürzen würden. Lediglich Jupiter, der massereichste Planet, könnte dieses Szenario überstehen. Die Wahrscheinlichkeit, dass ein abtrünniger Stern innerhalb von 100 AE an unserer Sonne vorbeizieht, mag gering sein, aber die möglichen Konsequenzen sind gewaltig. Obwohl die Studie beruhigende Ergebnisse liefert, bleibt sie eine erinnernde Reise in die Welt der kosmischen Unwägbarkeiten. Unsere Galaxie mag ein riesiger, weitläufiger Raum sein, aber selbst in diesem scheinbar unendlichen Universum können die kleinsten Störungen zu dramatischen Veränderungen führen