xHamster: Porno-Löscharbeiter packt aus

Der Arbeiter verrät, was für schockierende Dinge er sich jeden Tag ansehen muss.

01.05.2022, 22:04 Uhr
xHamster: Porno-Löscharbeiter packt aus
Shutterstock/Stenko Vlad
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Porno-Plattformen sind nicht einfach nur ein Videoportal, in denen jeder hochladen kann, was er will – sogenannte Porno-Löscharbeiter übernehmen das Überwachen dieser Inhalte und löschen Videos, die gegen die Richtlinien verstoßen. Dieser Job ist mit Spaß, aber auch mit extremen psychischen Belastungen verbunden, wie ein Löscharbeiter von xHamster nun berichtet.

Gegenüber dem Online-Portal VICE hat sich der 52-jährige Steven (Name von der Redaktion geändert) ganz offen über seinen außergewöhnlichen Job ausgelassen. Täglich löscht er illegale Videos von Deutschlands größter Pornoplattform und bekommt dabei den Abschaum der Menschheit zu Gesicht. Und wer jetzt denkt, dass dieser Job gut bezahlt wird, den muss Steven enttäuschen – der 52-Jährige bekommt für seine Arbeit keinen Cent.

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Shutterstock/Volodymyr Plysiuk

Pädophilie, Zoophilie, Urheberrecht

Kleiner Funfact am Rande: Steven ist tatsächlich verheiratet, wie er VICE gesteht. Hauptberuflich ist er als Administrator tätigt, überprüft in seiner Freizeit jedoch gerne Pornos für xHamster. Dort ist er nämlich viel privat unterwegs und kann somit „das Angenehme mit dem Nützlichen“ verbinden. Doch die Aufgabe, gegen die Richtlinien verstoßende Bilder und Videos zu entfernen, übernimmt er nicht alleine. Rund 100 weitere Porno-Löscharbeiter soll es geben, jeder von ihnen sichtet täglich 100–200 Fotos. Zu den häufigsten Verstößen gehört unter anderen Kinderpornografie, Zoophilie sowie Urheberrechtsverletzungen, die Steven entfernt.

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Tatsächlich soll der Bewerbungsprozess auch ziemlich einfach gewesen sein, verrät er. "In den FAQs steht ein Kontakt, den man anschreiben soll, wenn man Reviewer werden will. Das habe ich gemacht und irgendwann kam eine Antwort. Die einzige Bedingung ist, dass man seit 200 Tagen als User aktiv ist. Belegen, dass ich für diesen Job geeignet bin, musste ich nicht."

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Trotzdem ist sein Job bei xHamster natürlich kein Zuckerschlecken. Zum einen findet er besonders schwierig, das Alter der auf den Videos zu sehenden Personen und genau zu bestimmen, und auch unabgesprochene Gewalt zu erkennen sei gar nicht so einfach. Oft müsse er dabei auf seinen persönlichen Eindruck vertrauen, da einheitliche Standards in diesen Punkten fehlen würden.